Zeitzeugen:innen aus zwei Generationen erzählen

Die Hohe Promenade ist 150 Jahre alt, seit 1976 wird sie als Kantonsschule geführt. Die Publizistin Klara Obermüller (Matur 1959), aber auch Nationalrätin Jacqueline Badran (Matur 1980) erinnern sich gut an den Wechsel zur Koedukation. Auch der Journalist Peer Teuwsen (Matur 1986) hat die letzten Mädchenklassen noch miterlebt. Auch Stadtrat Raphael Golta und Schauspielerin Mona Petra (Abschlussjahrgänge Mitte der 1990er-Jahre) erlebten ihre HoPro-Zeit in einem besonders geschichtsbewussten Ambiente. Alle Zeitzeug:innen haben ihre Schulzeit an der «Töchti» bzw. der «HoPro» als Privileg erlebt.

Einen kleinen Vorgeschmack bietet der Trailer:

vimeo.com/1059418573

 

 

Klara Obermüller: Die Publizistin Klara Obermüller (Matur 1959) hat diese Zeit, als die HoPro noch eine reine Mädchenschule war, miterlebt. Mit einem unglaublich starken Erinnerungsvermögen und plastischen Schilderungen, wie beispielsweise jene zum Hosentragen-Verbot, ermöglicht ihr Porträt das Eintauchen in die Atmosphäre der frühen Zeit unserer Schule. 

Jacqueline Badran: Den Übergang in die Phase der Koedukation, als die HoPro zur Kantonsschule für Knaben und Mädchen wurde, hat Nationalrätin Jacqueline Badran (Matur 1980) direkt mitverfolgen können. Mit viel Humor und Verve erzählt sie davon, wie plötzlich Klassen von kleinen Buben im Schulhaus herumirrten und die grossen Mädchen anhimmelten. 

Peer Teuwsen: Einer davon war der Journalist Peer Teuwsen (Matur 1986), der noch die letzten reinen Mädchenklassen erlebt hat. In den wilden 1980er-Jahren gab es im Schulhaus aber viele weitere Erlebnisse, die Schüler:innen, Lehrpersonen und vor allem auch die Schulleitung beschäftigten. Auf äusserst anschauliche und unterhaltsame Art und Weise nimmt uns Peer Teuwsen durch seine Erzählungen mit in diese bewegende Epoche der aufmüpfigen Jugend. 

Raphael Golta und Mona Petri: Etwas ruhiger nahmen sich dann die 1990er-Jahre aus, von denen Stadtrat Raphael Golta (Matur 1994) und Schauspielerin Mona Petri (Matur 1996) berichten.
Beide haben die Möglichkeit, an der HoPro zur Schule zu gehen, auf ganz unterschiedliche Art und Weise als ein grosses Privileg erlebt. Sei es wegen den individuellen Entwicklungsmöglichkeiten und Freiheiten, dem Auslandjahr oder der Schülerzeitung oder auch nur wegen der aussergewöhlichen Lernumgebung unseres grossartigen Schulhauses, welches man damals mit zwiespältigen Gefühlen noch «Affenkasten» nannte. 

Die fünf Porträts werden ab Juni gestaffelt im Schulhaus zur Visionierung bereitgestellt. Auf jedem Stockwerk wird eine gemütliche Sitzecke eingerichtet, wo wir den Geschichten der Zeitzeug:innen zuhören und uns darüber austauschen können. 

Die Hohe Promenade hat eine besondere Geschichte. Sie reicht 150 Jahre zurück und enthält mit der Einführung der Koedukation 1976 eine interessante Zäsur.
1875 wurde im Grossmünsterschulhaus die erste Höhere Töchterschule der Stadt Zürich eingerichtet. Nun konnten Mädchen nach der vierten (obersten) Klasse der Sekundarschule eine höhere Bildung anschliessen, die den Schülerinnen den «Eintritt in einen praktischen Wirkungskreis» ermögliche, wie es damals im Beschluss der Schulgemeinde hiess.
Ab 1904 wurden Klassen für die Maturitätsvorbereitung geführt und 1913 zog die liebevoll als «Töchti» bezeichnete Schule ins neu gebaute Schulhaus Hohe Promenade.

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